Familienchaos
,,Früüühstüüück! Frühstück ist fertig!“ rief Mama von der Küche zu uns nach oben in unser Zimmer. Es war Montag. Aber kein gewöhnlicher Montag. Nein, es war Montag! Der erste Montag von den Sommerferien!
Es roch stark nach Pfannkuchen mit Marmelade. Dieser wunderbare Geruch der nach Ferien und ausschlafen riecht. Schmecken tut er wie die Wolken. Mama macht die besten Pfannkuchen der ganzen Welt! Sie sind ganz dick aber ganz klein und rund. Fluffig sind sie auch. Und natürlich unmengenbar lecker!!! Sierra, meine Zwillingsschwester springt aus dem Bett, und versucht, zur Tür zu gelangen. Aber das lasse ich nicht zu. ,,Wer als erstes unten ist bekommt den ersten Pancake!“ schreie ich, während ich schnurstrags zur Tür sprinte. Ich habe allerdings einen kleinen Vorsprung. 5 sprünge bis zur Treppe, 12 Treppenstufen hinunter ä, 2 Schritte zum Esszimmer und 6 Schritte zum Esstisch. ,,Erster!“ schreien Sierra und ich zur selben Zeit ganz außer Atem. Während wir beide weiter laut rum pristen meint Mama dass wir beide gleichzeitig unten waren, aber ich weiß ganz genau dass ich vor Sierra unten war.
,,Gibst du mir mal die Marmelade?“ rufe ich schnell, damit niemand anderes sie vor mir bekommt. Sie ist fest verschlossen, aber das wird mich nicht daran hindern, sie zu essen. Es ist die Himbeermarmelade von Onkel Joseph. Der war schon in der Antarktis und auf der ISS. Ich weiß nicht ob ich das glauben soll, jedenfalls wohnt er jetzt in Schweden und sendet uns jedes Jahr ganz viele Marmeladengläser.
,,Das geht doch nicht!“ habe ich gesagt. Das Marmeladenglas war viel zu fest verschlossen. Mama nimmt das Glas und öffnet es ohne Mühe. Sie sagt: ,, Ellie, du bist eine echt faule Nuss. Das war doch nicht schwer.“ Das war aber auch irgendwie wahr, denn wenn Mama das Glas öffnet, ist das Brot schmieren doch eh viel einfacher.
Mit uns am Tisch sitzen Mama, Papa, Oma Hilde, und Opa Marius. Opa Marius schnieft andauernd in seine Taschentücher, da er jetzt gefühlt schon 10 Jahre krank ist. Naja, vielleicht auch erst fast 10 Jahre, denn ich kenne ihn erst seit 9 Jahren und 363 Tagen. Ja, Sierra und ich haben übermorgen Geburtstag.
Ich wünsche mir ein Panda baby, aber das wird nicht passieren. Diesen Wunsch verrate ich niemanden, nicht einmal Sierra. Deshalb wünsche ich mir ein Mountain bike und einen Kleiderschrank mit geheimen Raum. Das klingt total verrückt, aber das gibt es. Das habe ich mal im Fernsehen in der Werbung gesehen, und seitdem wünsche ich mir diesen Schrank. Ganz besonders wünsche ich mir aber etwas ganz anderes. Es ist der größte Wundch den ich jemals hatte. Ich wünsche mir, dass Sierra nicht mehr leiden muss. Ich wünsche mir, dass sie gesund wird wie der Rest meiner Familie.