Prolog
“MAMA!“,
hallte die kratzige Stimme eines Kindes durch den finsteren Wald. Doch die einzige Antwort, die kam, war das Echo seiner selbst.
“Mama, wo bist du?“, rief er erneut unter Tränen. Sein Herz schlug ihm vor Aufregung und Atemnot schon im Hals, und so war er gezwungen, stehenzubleiben.
Es wurde immer dunkler. Verwundert blickte der Kleine auf. Der Himmel mit dem schönen Sonnenuntergang wurde von einer riesigen schwarzen Gewitterwolke heimgesucht und zerstörte die Idylle.
Ein lauter Donnerschlag hallte ganz ungeahnt durch den Wald, was viele Vögel und auch den Jungen erschreckte.
Als hätte der Donner ein Kommando gegeben, fing es an, wie aus Eimern zu schütten. Das Wasser war kalt und schlug wie kleine Nadeln auf den Boden ein.
“MAMAAA!”
Schrie er noch mal aus aller Kraft und fing an, weiterzulaufen.
Der dichte Regen und die Dunkelheit versperrten ihm langsam die Sicht. Seine Energie war schon aufgebraucht und die Beine taten ihm weh, doch stehenzubleiben war keine Option mehr. So lief er immer weiter, wobei seine Kleidung immer mehr vom Matsch beschmutzt wurde.
Plötzlich spürte er heftigen Schmerz am Schienbein, da er an einem Stein hängen geblieben war und fiel einen kleinen Hang hinab.
Es war zwar nicht sehr tief, jedoch tief genug, um mit einem dumpfen Aufschlag in das Gemisch von Matsch und Laub zu fallen, und das schwache Kind endgültig auszuschalten.
Der Regen schlug dabei ohne Gnade weiter auf ihn ein und die Nacht legte schließlich eine schwarze Decke der Stille über den Wald mit dem Jungen.