Daniel Bond - Augenzeuge des Feuers auf der Erie
Hallo, ich bin Daniel Bond. Die meisten von euch kennen bestimmt meinen Vater, James Bond. Wie mein Vater bin auch ich Geheimagent, jedoch arbeite ich im Auftrag der USA.
Wir haben vor kurzem wichtige Informationen über den wahrscheinlich größten Anschlag in den Vereinigten Staaten ermitteln können. Diese Informationen müssen jetzt natürlich so schnell wie möglich nach Buffalo gebracht werden. Da wir es uns nicht leisten können unnötigen Verdacht auf uns zu lenken, ist es uns nicht möglich eines unserer eigenen Kurierschiffe zu benutzen. Die schnellste Möglichkeit von “Detroit” nach “Buffalo” zu gelangen, war über den “Eriesee”. Allerdings war das einzige Schiff, welches derzeit nach Buffalo fuhr, die “Erie”. Wobei es gar nicht so leicht war, da rauf zu kommen. Denn ich konnte ja unmöglich als Passagier mitreisen. Nein, es war klar, dass ich als Matrose oder gar als Küchenjunge an Bord gelangen musste, um keine Aufmerksamkeit auf unsere Operation zu lenken. Geholfen hat uns dann unerwartet mein Vater, James Bond. Denn vor Jahren hatte er das Leben von Michael Bolten und seines Sohnes gerettet. Dieser Umstand sollte sich jetzt auszahlen. Denn eben dieser Sohn, Julian Bolten, arbeitete auf der “Erie”, in der Küche und konnte mich als Küchenhilfe an Bord holen. Somit gab es zwei Personen an Bord, die von meiner wahren Identität wussten, Julian Bolten und ich. Doch bei Michael Boltens Sohn Wüste ich mein Geheimnis in guten und vertrauensvollen Händen.
Kurz bevor ich auf das Schiff ging, kam mir der Gedanke die Akten noch zu laminieren, was - wie sich später herausstellen sollte - eine hervorragende Idee war. Als ich auf der Erie war, zeigte mir Julian wo sich meine Kajüte befand. Sie war ganz weit hinten, wo sich auch die Kajüten der Besatzung befanden. Als ich gerade die Akten versteckt hatte, legte das Schiff plötzlich ab, was in mir einen innerlichen Schauer verursachte. Für den Bruchteil einer Sekunde war ich verwirrt, denn läuft mir nur selten ein kalter Schauer durch die Glieder. Das bringt wohl mein Beruf mit sich. Doch ich verwarf diesen kurzen Gedanken und machte weiter, meine Kajüte einzurichten
Für die Fahrt habe ich mir die Bücher ULYSSES MOORE von Pierdomenico Baccalario mitgenommen. Das sind, seit meiner Kindheit, meine absoluten Lieblingsbücher und haben mich neben meinem Vater, zusätzlich zu der Überzeugung gebracht Detektiv oder Agent zu werden. Die Teile “Die Tür zur Zeit” und “Die Kammer der Pharaonen” habe ich schon gelesen und während ich gerade bei “Das Haus der Spiegel” war, ertönte plötzlich der Alarm.
Alarm? Als erster Gedanke kam mir natürlich, dass meine Mission aufgeflogen sei. Als ich dann aber das Feuer sah, wollte ich die Dokumente holen und mich aufs Deck begeben, doch bekam das Schiff in diesem Moment einen heftigen Wellenschlag ab und ich schlug heftig gegen die Kajütenwand und verlor das Bewusstsein. Ich kam wieder zu mir und rannte so schnell wie möglich aufs Deck, offensichtlich war ich noch etwas vom Aufprall verwirrt. Als ich oben ankam, fiel mir jedoch ein, dass ich die Akten in der Kajüte vergessen hatte. Also bin ich noch einmal heruntergerannt, nahm die Akten und rannte mit diesen wieder nach oben. Das kostete natürlich unnötig Zeit.
An Deck, wo schon alles voller Qualm und Rauch war, brach die pure Panik aus. Als ich auf meine Agentenuhr sah, sah ich, dass wir noch 13 Minuten von Buffalo entfernt waren. Ich wollte gerade einen Plan erdenken, als ich sah, dass wir in Richtung Klippen fuhren. Die ersten Klippen kratzten bereits am Holz des Schiffes, doch konnte ich noch gerade rechtzeitig, bevor das Schiff an den Klippen zerschellte, von Bord springen. Die Akten hatte ich sicher unter meinem Pullover.
Ich konnte mich ans Ufer retten, wohin sich auch viele andere hin retten konnten. Als ich mich wieder erholt hatte, kam mir der Gedanke, dass das doch ein Anschlag gewesen sein könnte, damit die Informationen vernichtet wurden und nicht das Ziel erreichten. Es hatte so lange gedauert bis wir gerettet wurden, dass ich schon fast dachte, ich müsse mich alleine nach Buffalo durchschlagen.
Als wir dann in Buffalo angekommen waren, habe ich den Auftrag beendet. Es stellte sich heraus, dass dieses Unglück wirklich ein Unglück war, und kein Anschlag. Ein betrunkener Matrose warf eine Öllampe um. Als ich eine Woche später erfahren habe, dass der Steuermann noch lebte, habe ich ihn besucht und habe mich dafür bedankt, dass er uns gerettet hatte.
Leider hat Julian Bolten dieses Unglück nicht überlebt.