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Todesspiele mit einer Todesfee

Todesfeen

Auszug aus “Halbwesen”

Leihbuch der Hogwart’schen Bibliothek
Verfasser unbekannt

Feenfrauen.
Geisterfrauen.
Todesfeen.
Banshees.
Schattenvolk.

Es gibt viele Namen für sie. Wir wollen sie Todesfeen nennen, so wie es in der Zaubererwelt gebräuchlich ist. Wer sind sie? Was tun sie? Was können sie? Woher kommen sie? Das soll eine Zusammenfassung sein von allem, was man über sie wissen kann. Denn ihre Geschichte ist in Nebel gehüllt und das wenige Bekannte ist verdreht. Wir wollen aufschreiben, wie es kam, dass sie in der Muggelwelt als Schreckgespenster verwendet wurden. Und auch warum die Zaubererwelt sie mit Füßen tritt. Wir wollen niederschreiben, was wahr ist. Die ganze Geschichte. Durchtränkt von den schlechtesten Eigenschaften der Menschen. Gesponnen mit unzähligen Geheimnissen. Zusammengewebt durch die wenigen Informationen die wir haben und denen aus zweiter Hand.

URSPRÜNGE

Vor langer, langer Zeit, noch bevor der Messias im Zweistromland geboren war und seinen beschwerlichen Lebensweg antrat, gab es eine sehr mächtige Gruppe irischer Hexen. Sie lebten in den stillen Wäldern auf der grünen Insel und studierten die Künste der Magie. Ihr Schwerpunkt lag nicht auf der Stabmagie, sie verwendeten ausschließlich die Natur für ihre Zauber und lebten im Einklang mit ihr, wie niemand sonst. Die Hexengruppe perfektionierte ihr Können mit jedem verstreichendem Tag und teilte ihre Erkenntnisse ohne Bedenken. Ihr Ruf drang über die Grenzen des Waldes. Die Kelten fanden sie, betörten sie, umgarnten sie und zwangen sie dann, mit ihnen zu gehen. Sie gaben nach und folgten den Männern in das Leben aus ihrem kleinem, stillem Heim. Bald schon hatten sie sich mit ihrer Magie den Status von Schutzgöttinnen erworben. Sie beschützten die Menschen, ihre Familien, die Stämme und die Territorialen. Das nordische Volk betete sie an, verehrte sie. Doch dann kamen die Feen einmal zusammen, sie hatten sich mit der Zeit über das Land zerstreut, ein eigenes Leben geführt und wollten sich wieder sehen. Und diesen Tag der Schwäche nutzte ein verfeindeter Stamm. Sie griffen die Menschen an und der einst als unbesiegbar geltende Stamm wurde niedergemetzelt. Die Nordmänner waren ihre kalten Schlachten nicht mehr gewohnt. Die Feen hatten Wohlstand und Sicherheit gebracht. Als die Feen von dem Massaker erfuhren, war es schon zu spät. Sie eilten zu den Schlachtfeldern, doch sie fanden nur Tote. In den Chroniken, die einzige Quelle für das Geschehen, von einem Soldaten der Gegenseite, welcher später zum Priester wurde, stand:

„Und da waren sie, die stolzen Frauen, wandelten zwischen den Reihen der Gefallenen. Ihre Schreie hallten über das Schlachtfeld und sie waren so bitter, so voller Schmerz, dass wir weinten, als hätten wir unsere eigenen Brüder verloren. Sie waren vielleicht zu siebt, nicht viele, doch schritten sie wie Göttinnen. Die langen Haare wehten im Wind, welcher mit Tadel in der Stimme ihr Klagen zu uns trug. Als wir die Frauen so sahen, flüsterten wir uns die Geschichten eines unserer Ältesten zu, die Geschichten über die Anderswelt, dem Schleier zwischen den Welten. Und wir glaubten sie, damals, als die Frauen wie Geister gingen. Schwarze Schatten tauchten in der Ferne auf, wurden mehr und mehr und hunderte Raben kamen von jeder Richtung. Sie schändeten die Leichen nicht, pickten keine Augen aus wie sonst. Vielmehr schienen auch sie zu trauern. Nebel kroch aus dem Wald und die Schreie schwollen an. Wir konnten nun kaum noch etwas sehen, die Trauernden waren dunkle Farbstriche in der Landschaft. Die Krähen waren schwarze Flecken und alles was wir hörten war ihr Krächzen, das Wimmern der Zurückgebliebenen und der eisige Atem des Himmels. Der Wind pfiff und lachte, rauschte in unseren Ohren, wurde kälter und kälter. Im Sturm war der Schmerz, den wir verursacht hatten. Und Schnee fiel vom Himmel, tauchte die Welt in weiß. Alles beten und Jammern meiner Gefährten war vergeblich, der Himmel warf eine blütenweiße Decke über uns. Eine tödliche. Am nächsten Morgen, nach einer Nacht voller Angst und Kälte, sahen wir den Tribut, den wir an den Schneesturm gezahlt hatten. Ich konnte die Toten nicht an drei Händen abzählen, so viele waren ein Opfer des weißen Winters geworden. Als wir zu dem Schlachtfeld blickten, das am Tage zuvor noch mit Blut durchtränkt war, sahen wir nichts. Schnee bedeckte das Gebiet und auch die Trauergestalten waren verschwunden. Ich sollte auch nie wieder den kläglichen Ruf von Raben an diesem Ort hören. Wir nannten sie die Geisterfeen und beteten, dass sie unsere Familien verschonen mochten. In Ehrfurcht brachen wir auf, gewiss, dass wir Göttinnen begegnet waren.”

Der Mann beschreibt den großen Umbruch, den Moment, der die Natur der Hexen für immer verändert. Aus Menschen werden Feen und aus glücklichen Seelen verdammte. In den Legenden heißt es, sie irren von da an umher, verzweifelt und auf der Suche nach Überlebenden ihrer Familie. Sie werden sie nie finden.

TODESFEE

Über die gemeine Todesfee ( die, feminin. Singular, Nomenkonstruktion Tod und Fee ) ist nicht sonderlich viel bekannt. Überhaupt, die Geheimnisse dieser Wesen sind äußerst schwer zu erlangen. Todesfeen halten sich in Zirkeln auf, er kann von zehn bis zu hundert Personen beinhalten, das weiß man durch einige wenige Sichtungen durch die Jahrhunderte. In Irland gibt es einen Wald, der mutmaßlich auch der aus den Legenden ist. In ihm wohnt noch heute ein sehr mächtiger Zirkel, seine Bewohner werden auf rund siebzig geschätzt. Sie nennen ihren Wald, den stillen Wald. Kein Mensch, dem sein Leben wert ist, betritt diesen. Mit jedem Schritt nähert man sich dem schwarzen Herzen der Nacht, der Heimat der Feen. Es soll noch weitere Zirkel geben, einer von ihnen soll in Afrika liegen. Ein weiterer in Sibirien und manche Zungen behaupten eine Gruppe Todesfee haust auf Inseln, die rund um das Bermudadreieck verteilt sind. Wie diese Wesen geboren werden ist nicht bekannt, es gibt ausschließlich weibliche Todesfeen. In der Gegend um den stillen Wald gibt es das Gerücht, sie verwenden schwarze Magie um sich vom Satan schwängern zu lassen. Das ist einigen Experten nach Schwachsinn, viel eher werden die Feen an einem alten keltischen Festtag geboren, bei dem sich der „Schleier zur anderen Welt hebt”. Was man auch glauben mag, es bleibt ein Rätsel. Auch ein Rätsel ist, wie lange Todesfeen leben und ob sie sterben. Da Todesfeen sich früher an Familien gebunden haben, ist bekannt, dass sie sterben können. Zum Beispiel wenn ihre Familie ausstirbt, ermordet wird oder ähnliches. In diesem Fall lebt die Fee ein so grausames Leben, dass sie es eigenhändig beendet. Es gibt vierzehn überlieferte Geschichten, in denen man Frauen mit langen weißen Haaren von Klippen hat fallen sehen. Sogar munkeln viele, dass die ins Meer gestürzten Wesen zu Sirenen werden und Lieder singen um ihre Familien zu sich zu locken. Was daran wahr ist, wie immer, umstritten und nicht belegt. Es gibt allerdings ein paar Dinge, bei denen man noch weniger Informationen zur Hand hat. Zum Beispiel das Aussehen der Todesfeen. In manchen Erzählungen alt und mit zottigem Haar, stechend roten Augen, ein altes runzliges Weib mit gebleckten Zähnen. Andere sprechen über junge, wunderschöne Frauen, mit langem silbernem Haar, und bleichem Teint, die die Toten trösten und sie aus der Welt der Lebenden in die der Toten begleiten. Manchmal ist sie marmorweiß und hat feuerrotes Haar, schön wie aus einer anderen, fernen Welt. Doch immer wird ihnen Magie angedichtet, Raben und Krähen werden zu Begleitern erklärt. Außerdem ist noch bekannt, dass sie in alten Zeiten irische Familien geschützt haben. In diesen Zeiten haben auch die Muggel von ihnen erfahren, denn eine Banshee (vom gälischen Wort bean sídh), kündigt den nahenden Tod an. In den Überlieferungen der Muggel setzen sich die Todesfeen einen Tag vor dem Tod eines Mitglieds unter ein Fenster dessen Hauses. Ihr schriller Schrei ( daher kann die Idee der Sirenen stammen ) soll die Betroffenen warnen. Sie stimme ein Klagelied an, das so erschütternd wehmütig klingt, dass manche Menschen darüber ihren Verstand verlieren. Muggelhistoriker (oder eher Mystiker) streiten sich darüber, wer nun genau das Lied vernehmen kann. Manche Quellen sagen, dass nur derjenige das Wehklagen der Banshee vernehmen kann, der sterben wird. Andererseits sagen Überlieferungen, dass die Banshee mit ihrem traurigen Klagelied die restlichen Familienangehörigen warnen will. Die Zaubererwelt bietet dafür auch nicht mehr Informationen, daher kann vieles unwahr sein, denn was wir glauben kommt von Geschichten, die Jahrelang durch die Bevölkerung gereist sind. Man geht davon aus, das etwas nich stimmt. Viel wird ausgeschmückt, übertrieben oder gänzlich erfunden worden sein.

ADALAR

Und jetzt wollen wir über den einzigen Vorfall eines Halbwesens mit dem Todesfeenblut reden, der schriftlich festgehalten werden konnte. Die Geschichte von Adalar Bagshot, Vorfahre von Bathilda Bagshot (Historikerin).

Zur Zeit der Hexenverfolgung in Englang ahnten viele Zauberer, dass die Todesfeen vermutlich entfernt mit ihnen verwandt waren. Auch damals gab es das Gerücht mit dem Satanspack, vor allem in östlichen Gebieten. Doch die englische magische Bevölkerung bezweifelte lange die Existenz dieser Wesen, sie schoben es auf den Aberglauben ihrer Nachbarn, sie verstanden sich nicht gut mit den Iren. Als die Wellen des Magiehasses auf England schwappte, flohen viele Hexen und Zauberer auf die grüne Insel, manche versprachen sich vom Land, Schutz, andere Stärke auf diesem „heiligen” Grund. Einer dieser Übersetzenden war ein Mitglied der Familie Bagshot, sein Name war Adalar Bagshot. Er interessierte sich damals für die Gerüchte und ging dann auf die „Monsterjagd”. Adalar führt Tagebuch über seine Abenteuer, seine lange Reise und sein gefährliches Leben. Über sich selbst schrieb er kaum, ein paar Mal betont er, wie sehr er es bereut kein guter Duellant zu sein. Auch schätzt man ihn auf die dreißig Jahre, als er sich aufmachte, in die ferne Welt.

Und er fand tatsächlich eine Gruppe Todesfeen. Er ist in den stillen Wald hinein geraten und hat wohl eine kleinere Gruppe von Feen aufgefunden. Sie befanden sich wahrscheinlich wegen den Vorbereitungen eines keltischen Festes so nah am Waldrand. Adalar muss unglaubliches Glück gehabt haben diese Gruppe zu finden. Normalerweise fliehen Todesfeen, wenn sie entdeckt werden, oder, im Falle des Falles, werden sie ihrem Namen gerecht und schreien den Mensch in den Tod. Doch Adalar muss sie irgendwie überzeugt haben, dass er nichts von ihnen will. Adalar schreibt, dass sie sich verstanden hätten und sie bis tief in die nacht gesungen, getanzt und geredet haben. Dieses Ereignis bestätigt sogar die Schrift eines Mönches, der irgendwo in der Nähe in seinem Kloster umhergeirrt war und sie hörte. Dieser Mann schrieb von „einem loderndem Feuer, weit in der Ferne, Lachen, das zu meinen ungläubigen Ohren aufstieg und so klar, so erfreulich war, dass es nur von Engeln stammen konnte.”

Es scheint, dass die Stimmen der Banshees nicht nur „tödlich” sein können, sondern auch sehr verlockend. Viel mehr über diesen Abend ist auch nicht bekannt, Adalar muss sich mit ihnen verstanden haben und hat sie wohl auch überzeugt ihm ein bisschen Gesellschaft zu leisten. Denn normalerweise kehren die Feen spätestens für die Nacht zum Zirkel zurück, damals haben sie das nicht getan. Adalar führte sein Tagebuch weiter, allerdings in einem weiteren Band, welches niemals in irgendeiner Hand wieder aufgetaucht ist. Der erste Band ist im londinischen Museum für Irische Geschichte der Zauberer ausgestellt und wird dort auch aufbewahrt. Den weitere Verlauf Adalars Reise kann man aber andersweitig nachverfolgen. Denn am stillen Wald liegt ein Dorf von Muggel, welches bis zum heutigen Tage existiert und diese haben einen Bericht über einen Hexenvorfall niedergeschrieben. Datiert auf den Abend, den Adalar angegeben hat. Sie sprachen davon, Hexen um ein Feuer springen zu sehen, drei Tange lang haben sie sie beobachtet, bis sie nähergerückt waren und sie mit brennenden Fackeln und Heugabeln bedroht haben. Einen haben sie zu fassen bekommen und ihn noch am Morgen vor Gericht gestellt. Dieser muss Adalar gewesen sein, denn er war der einzige Mann in der Gruppe. Aus dem Bericht geht hervor, dass Adalar nichts über die Feen verraten hat und eine Woche später hat man ihn umgebracht.

Und dort endet die Geschichte, die Feen sind in den Wald zurück geflohen, in den Schutz des Zirkels. Das Tagebuch hat man in dem Rathaus des Dorfes wiedergefunden, der andere ist nicht wieder aufgetaucht. Man vermutet die Feen haben ihn mitgenommen.

Bei dem, was danach geschah, kann man sich nicht sicher sein. Aber man weiß, dass neun Monate später eine Frau mit weißen langen Haaren vor den Türen der Bagshot Familie stand. Sie drückte den Schwestern des Adalar ein Neugeborenes in die Hand und sagte, es sei das Kind ihres Bruders. Danach verschwand sie und die Familie hörte ihre weinende Stimme unter dem Fenster des Kindes, jedesmal, wenn ein Familienmitglied im Sterben lag. Das Kind ist ein Halbwesen, vermutlich das erste der Geschichte, mit Todesfeenblut, dabei ist man sich sicher. Denn Bastiane, so wurde sie genannt, tötete mit siebzehn Jahren eine unbekannte Anzahl an Muggeln, durch ihre Stimme. Aus den Beschreibungen, die das verstörte Kind ihrer Familie gab, vermutet man, dass das Zauberblut in ihr sich zu einem Obskurus gestaucht hatte und mit dem zweiten Wesen, die Todesfeenseite aus dem Gleichgewicht geholt hatte. Ob dies umgänglich gewesen wäre, weiß man nicht. Das Ministerium hat nie ein weiteres Halbwesen mit Todesfeengenen verkündet. Es gibt aber Gerüchte, dass das Disaster beim trimagischem Turnier 1943 von einem solchen Halbwesen ausgelöst wurde. Zeugen besagen, dass ein schriller Schrei der Grund für den Tod des Champions aus Beauxbaton war. Diese Menschen schwören, dass Sierra Aberdeen das Kind von Gellert Grindelwald und der 1927 verurteilten Todesfee Nieves van Graun sei. Das Ministerium schweigt zu diesem Vorfall.

MAGIE

Dieser Bereich ist gänzlich unbekannt, man weiß nur von dem Schrei der Banshees. Vermutlich trainieren Todesfeen stablose Magie in ihrem Zirkel, aber man weiß es nicht.
Nur eins ist ganz sicher, Todesfeen verkünden den Tod, Halbwesen bringen ihn. Inwieweit die Kraft eines solchen Wesens geht, kann man sich nicht vorstellen. Aber die Seele dieser Person ist von Geburt an in zwei Stücke gerissen.
In dem Körper eines Halbwesens stauen sich Obskurus und Todesfee, eine tödliche Mischung.

Wer einer Todesfee begegnet, muss hoffen, wer einem Halbwesen begegnet, beten.

GEFÄHRLICHKEIT

Todesfee: XXXX
Halbwesen: XXXXX

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