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Tödliches Geschenk, nur der Gedanke zählt. BUCH 1

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Summary

Im historischen Dörfchen Klingnau im Kanton Aargau, nahe der deutschen Grenze, passiert eigentlich nie etwas. Bis die Fantasie-Autorin Sabrina Trauffer, über eine Leiche stolpert. Kommissar Nils Berger spürt sofort, dass es sich hier nicht um ein einfaches Beziehungsdelikt handelt. Zusammen mit dem jungen Streifenpolizist Thomas Rust, versucht er das Geheimnis um den Toten Jan Schäfer zu enthüllen. Dabei stösst er auf die dunkle Vergangenheit des Solaranlagen-Verkäufers und seine sexuellen Neigungen. Die ahnungslose Ehefrau scheidet recht schnell aus der Liste der Verdächtigen, genauso wie die letzten Dates des untreuen Mordopfers. Berger versucht eine Verbindung zwischen dem Toten und der introvertierten Joggerin, die ihn gefunden hat zu finden. Als die nächsten Opfer in der Nachbarschaft der Autorin gefunden werden, mit denen sie eine Jahrzehntelange Fehde verbindet, wird eine Verwicklung der Schriftstellerein immer wahrscheinlicher. Vor allem als klar wird, das sie unter einem Pseudonym sehr erfolgreich eine Fantasie-Roman-Reihe veröffentlicht. Doch wer weiss um die Identität der jungen Frau, die sich in ihrem Elternhaus versteckt? Liegt die Antwort in der unglücklichen Kindheit von Sabrina Trauffer? Und wer steckt hinter dem BESCHÜTZER, der das Haus der Autorin überwacht? Liegt auch dessen Identität in der Vergangenheit?

Genre:
Other / Mystery
Author:
Judith
Status:
Complete
Chapters:
41
Rating:
5.0 1 review
Age Rating:
13+

Kapitel 1

FREITAG 1. APRIL 05:15

Der Mann schläft, denkt sie als erstes, als sie ihn auf dieser Bank erblickt. Sie kann ihn schon von weitem sehen, obwohl die Sonne noch nicht aufgegangen ist, denn der Vollmond schickt seinen fahlen Schein durch die Wolkendecke. Da der Weg in einem grossen Bogen auf den kleinen Rastplatz führt und sie direkt auf die Bank zuläuft, auf der der Mann liegt.
So früh morgens befindet sich noch niemand auf diesem Hügel, hoch über dem Tal, schon gar nicht bei diesem Wetter. Gerade deshalb läuft sie am liebsten zu dieser Zeit. Obwohl sie sich heute gefragt hat, ob es eine kluge Entscheidung ist, während einer Sturmwarnung mit Orkanböen, am Waldrand entlangzujoggen. Doch sie liebt dieses Wetter, wenn der Wind die Bäume biegt, bis sie zu brechen drohen und das Rauschen der Blätter so laut ist, dass man nichts mehr um sich wahrnimmt. Sie hat dann immer das Gefühl sich ganz allein auf der Welt zu befinden und die Kraft der Naturgewalt sie zu Höchstleistungen antreibt.
Doch jetzt wird sie langsamer und fällt aus ihrem Laufrhythmus. Irgendetwas scheint mit der Gestalt auf der Bank nicht zu stimmen. Naja, das ist ja wohl offensichtlich, welcher vernünftige Mensch legt sich schon während eines Sturmes, mitten im Wald auf eine Bank schlafen. Der Mann musste betrunken sein, es gibt gar keine andere Erklärung. Sofort steigt Wut in ihr auf. Sie hasst Betrunkene zutiefst. Nur schon der Gedanke, dass Menschen so viel trinken, bis sie nicht mehr wissen, was sie tun, sagen oder wie sie nach Hause kommen, macht sie wütend. Erfahrungen in ihrer Kindheit haben sie gelehrt, dass es immer die anderen sind, die den Schaden, den die Besoffenen angerichtet haben, ausbaden müssen. Soll er doch dort liegen bleiben, vielleicht fällt ihm ja ein Ast auf den Kopf.
Sie will ihren Rhythmus wieder erhöhen, doch als sie sich auf gleicher Höhe mit der Bank befindet, bemerkt sie, wie sie der Mann mit offenen Augen anstarrt. Er liegt auf seiner linken Seite, die Wange auf das Holz der Bank gedrückt. Seltsamerweise hängt sein linker Arm über der Rückenlehne und sein rechter liegt auf dem Boden. Es sieht so aus, als hätte er beim Sitzen seinen Arm auf die Rückenlehne gestützt und wäre dann zur Seite gekippt. Jetzt bemerkt sie eine dunkle Pfütze unter der Bank. Ist das Blut?
Jetzt sind alle Zweifel wie weggeblasen, der Mann schläft auf keinen Fall, der ist tot. Er starrt sie immer noch an, aus tiefblauen Augen, wie ihr auffällt. Langsam beginnt sie zu frieren. Der Wind pfeift immer noch über den Hügel und trocknet ihre verschwitzte Kleidung. Jetzt, wo sie sich nicht mehr bewegt, beginnt sich ihr Körper abzukühlen und sie empfindet den starken Wind als unangenehm.
Ich muss die Polizei rufen.
Muss ich wirklich?
Sie schaut sich schnell um. Immer noch ist sie allein. Kein Mensch weiss, dass ich hier oben bin. Sie denkt an die Arbeit, die sie heute vor sich hat. Sie muss noch Arbeiten ihrer Studenten korrigieren, will endlich mit ihrem neuen Buch beginnen und ihre Mutter müsste sie auch dringend anrufen. Wenn ich jetzt aber der Polizei Meldung mache, muss ich auf sie warten und meine Aussage machen. Das wird sicher den halben Morgen dauern. Wenn ich jetzt aber einfach weiterlaufe, kann ich alles erledigen und habe heute Nachmittag Zeit, um mich um meine Tiere zu kümmern.
Sie schaut auf die Gestalt vor ihr und nagt an ihrer Lippe, während sie nachdenkt. Was aber, wenn sie jemand gesehen hat?
Die Polizei würde sich fragen, weshalb sie sich nicht gemeldet hat. Die Angst vor dem Ärger, den sie sich einhandeln kann, nimmt ihr die Entscheidung ab.
seufzend greift sie hinter sich, um den Reissverschluss ihrer Rückentasche zu öffnen. Frustriert holt sie ihr Handy heraus und entsperrt den Bildschirm. Gerade als sie die Nummer wählen will zögert sie. Sie folgt einer Eingebung und klickt dreimal auf den Auslöser der Kamera. Kurz plagt sie das schlechte Gewissen, doch dann schüttelt sie es ab und tippt die Nummer des Polizeinotrufes ein. „Ja hier ist Sabrina Trauffer. Ich habe einen Toten gefunden, beim Aussichtsplatz Hönger, oberhalb von Klingnau.“

Zitternd steht sie im Windschatten eines Baumes und ärgert sich über sich selbst. Sie wartet nun schon seit zehn Minuten und friert. Das habe ich jetzt davon „das Richtige“ getan zu haben. Jetzt könnte ich schon unter der Dusche stehen, statt mir den Arsch abzufrieren. Leider hat sie der Dame von der Zentrale ihre Personalien angegeben, sonst hätte sie sich schon längst davon gemacht. Eigentlich sind ihr fremde Menschen egal. Gerade deshalb ärgert sie sich angerufen zu haben. Sie wird durch ein Motorengeräusch aus ihren düsteren Gedanken gerissen. Das weiss-blaue Auto der Regionalpolizei taucht in der Kurve auf und hält direkt neben ihr. Ein Polizist steigt aus und mustert sie unverhohlen. „Sind sie Frau Trauffer? Haben sie einen Toten gemeldet?“
„Ja ich dachte sie kommen mit Sirene?“
Der Beamte sieht sie irritiert an. „Wir dachten das ist ein Aprilscherz.“
Sabrina hebt die Augenbrauen. „Ein Scherz? Sie glauben ich friere mir hier den Arsch ab wegen eines Scherzes?“
Der Beamte wirkt nun verunsichert. „Ja also es ist der erste April. Und sie haben einen Toten gemeldet, auf dem Hönger, hier bei uns in Klingnau.“ Er betont das Uns als wäre es unmöglich, dass in der ländlichen Idylle von Klingnau überhaupt irgendwer sterben könnte.
„Gott das gibt’s doch nicht. Kommen sie mit, sie Held. Ich zeige ihnen ihren Scherz.“
Sabrina dreht sich um und geht zu der Bank hinüber. „Hier bitte schön, hier liegt er. Glauben sie mir nun?“
Der Polizist stellt sich neben sie und schaut auf den Mann hinunter. „Scheisse nochmal.“ Rutschts ihm heraus.
„Genau, das beschreibt die Situation schon mal richtig.“ Sabrina schaut zu ihm herüber und merkt wie jung der Beamte ist. Direkt von der Polizeischule, denkt sie.
„Haben sie ihn angefasst?“
Sie sieht ihn schockiert an. “Nein oh Gott natürlich nicht. warum sollte ich den anfassen?“
„Also vielleicht wollten sie ihm ja helfen?“ spekuliert er.
„Echt jetzt? Ziemlich offensichtlich, dass dem nicht mehr zu helfen ist, finden sie nicht auch?“ Sabrina versucht gar nicht erst ihren wachsenden Ärger zu verbergen. „Kann ich jetzt gehen? Sie sind ja hier.“
Der Polizist sieht sie unsicher an. „Eigentlich muss ich erst ihre Aussage aufnehmen. Er greift zu seinem Funkgerät.
„Kann ich mich ins Auto setzen, ich friere.“
Er sieht sie verwirrt an. „Ich denke schon, natürlich.“ Der junge Beamte folgt ihr zum Streifenwagen und sie setzen sich hinein.
„Wollen sie vielleicht eine Decke? Ich glaube ich habe hinten im Kofferraum eine.“ Wendet er sich plötzlich an sie.
Sabrina sieht ihn dankbar an. „Ja das wäre nett.“
Er steigt wieder aus und nun tut es ihr leid, dass sie ihren Ärger an ihm ausgelassen hat. Als er sich wieder auf den Fahrersitz schwingt, streckt er ihr eine goldene Wärmefolie entgegen. „Hoffe das hilft.“ Sabrina packt die Folie aus und wickelt sich darin ein. „Ja hilft wirklich.“
Er greift wieder zu seinem Funkgerät und ruft die Zentrale. Nachdem er alles erklärt hat, verspricht ihm die Dame am Funk sofort Verstärkung zu schicken. Allerdings erst nachdem sie dreimal nachgefragt hatte ob es sich nicht doch um einen Scherz handelt.
Nun weiss Sabrina auch dass der Beamte Thomas Rust heisst.
„Entschuldigen sie bitte.“ Der junge Polizist öffnet das Handschuhfach auf ihrer Seite und holt ein Notizbuch heraus. „Ich werde schon mal ihre Aussage aufnehmen.“ In diesem Moment fällt ihm das kleine Buch aus der Hand und direkt zwischen ihre Beine. Er sieht sie verlegen an und wird rot.
Zuerst will sie etwas Abfälliges zu ihm sagen, doch dann sieht sie seinen verzweifelten Gesichtsausdruck und schluckt ihren Kommentar herunter.
Das ist sein erster Todesfall. Er will genau so wenig hier sein wie ich. Deshalb drückt sie ihm das Buch in die Hand und sagt nur: “Wollen wir anfangen?“
Er nimmt ihre Personalien auf und sie erzählt ihm wie sie den Toten gefunden hat. Kurz bevor sie fertig sind, fährt ein Van neben ihnen vor.
„Das ist die Spurensicherung, bleiben sie einfach sitzen.“ Rust steigt aus dem Wagen und eine Windböe reißt ihm die Türe aus der Hand.
Sabrina beobachtet, wie eine zierliche Frau in einem weißen Overall aus dem Van auf ihrer Seite aussteigt. Sie nickt ihr kurz zu und wendet sich an den Polizisten. Sie kann nicht hören was die zwei miteinander besprechen, dafür ist der Wind noch zu stark. Ein grosser, fülliger Mann gesellt sich zu der Gruppe. Rust zeigt zu der Bank und sagt etwas zum Mann. Die beiden gehen in die Richtung, während sich die Frau dem Van zuwendet und schwungvoll die Seitentüre öffnet.
Sabrina holt ihr Handy hervor, um endlich ihre Mutter anzurufen. Als es an ihrem Fenster klopft zuckt sie zusammen. Ein fremder Mann steht neben dem Auto und starrt sie missbilligend an.
Er sieht etwas zerrupft aus, seine dunkelblonden Haare sind zu lang und der Wind hat sie in alle Richtungen geweht. Seine grauen Augen, umgeben von unzähligen winzigen Krähenfüßen, sehen sie aus einem müden Gesicht an, sein Kinn ist von Bartstoppeln verdeckt. Er steckt in einer braunen Lederjacke mit Schaffellkragen, den er wegen des Windes hochgestellt hat.

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