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Eine Milliarden Gründe

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Summary

》In warmen Goldtönen fielen die letzten Strahlen der späten Frühlingssonne durch das bodentiefe Fenster & legten sich sachte wie ein zärtlicher Kuss auf liebliche Wangen. Friedlich, als würde das Elysium in der Gestalt eines Engels auf seinem Bette liegen, wohnte der Schlaf auf ihrem Gesicht.Verwunschen lag die zarte, feinbesaitete Hand seitlich an diesem hübschen Antlitz, suchte träumend Halt. Es mochte so irreführend sein, bei dieser sonst so aufgeweckten Frau & doch wirkte es keineswegs erlogen.《 Jede Nachrichtenagentur rauft sich allein bei seinem Namen schon die Haare; jeder Journalist lässt ergeben die Schultern hängen. Jona Anderson, milliardenschwerer CEO der Firma seines Vaters und ein Gentleman der Extraklasse durch und durch, ist und bleibt alles andere als ein leicht zu knackendes Schließfach. Ein einziger kleiner Artikel über ihn wäre im wahrsten Sinne des Wertes bereits Gold wert. Doch keiner hatte ihm je ein brauchbares Wort oder gar mehr entlocken können. Kein Patzer ist ihm jemals geschehen, worüber die Pressen sich das Maul hätten zerreißen können. Er ist eine undurchdringliche Mauer voller Geheimnisse und tiefstem Schweigen. Zumindest war er das, bis schließlich sie auf ihn traf. Amelie Meyland, eine junge Buchautorin und freie Journalistin, die ein einfaches Leben ohne viel Saus und Braus genießt und auf ihre ganz eigene Art mit Menschen in Kontakt tritt.

Genre:
Romance / Action
Author:
Lucca
Status:
Ongoing
Chapters:
32
Rating:
4.8 6 reviews
Age Rating:
16+

Prolog

,,Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?", fragte sie den Mann hinter der breit aufgefächerten New York Times mit zum Plausch aufgelegter Stimme, ließ sich ihm aber zugleich gegenüber auf dem antiken Rokoko-Stuhl nieder, ohne überhaupt irgendeine Antwort abzuwarten. Verwundert stellte sie fest, dass der Stuhl noch nicht einmal so unbequem war wie sie es zuvor vermutet hätte. Ihr Hintern schien jedenfalls sehr dankbar über das weiche Polster zu sein, der zuvor noch die harte Parkbank unter sich hatte erdulden müssen.

Besonnen strich sie mit den Fingerspitzen über das feine Mahagoniholz und fragte sich, was dieser Tisch wohl gekostet haben musste. Bestimmt ein Vermögen, dachte sie sich und rief sich die restliche Einrichtung des Cafés in Erinnerung, die sie vorher schon mit beinahe offenem Munde ausgiebig bestaunt hatte.
Es war eines jener Cafés wie man sie sich in Träumen oder Romanen nur allzu gern vorstellte. Antike Möbel, dunkler Parkettboden, Geschirr von feinstem Porzellan, edle Kristallgläser, Silberbesteck und schließlich die riesigen Torten, die einem allein schon beim Anblick das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen. Ganz zu schweigen von den besten Kaffees und den ausgewähltesten Teesorten, die ihren verlockenden Duft im ganzen Raum verströmten.
Ihr Blick fiel auf die edle Tasse vor ihr. Einladend braun schimmerte das schon seit Jahrhunderten beliebteste Heißgetränk in dem elfenbeinweißen Porzellan.
Was mochte ihn dieser Kaffee wohl gekostet haben? Mit größter Wahrscheinlichkeit viel mehr als der Kaffee bei Starbucks. Sie wollte es sich gar nicht erst ausmalen.
Das ganze Café wirkte schon so nobel und teuer als wäre es nur für die gutbetuchte Schicht vorgesehen.
Auch hingen hier keine jungen Studenten und Teenager ab, die gemeinsam den Raum mit der vulgären Jugendsprache, lautem Gegröle und den überquellenden Hormonen erfüllten. Und zugleich fühlte sie sich so fehl am Platz wie ein Elefant im Porzellanladen es wohl sein musste.

Die Zeitung raschelte, was sie schleunigst aufblicken ließ.
Ihr Gegenüber hatte seine New York Times sinken lassen und musterte sie nun aus stechend moosgrünen Augen. Doch es ging ihr ein wenig zu lange, sodass sie begann grimmig zurückzustarren.
Ihre blauen Augen konnten nämlich wahre Funken sprühen, wenn sie nur wollte.
Schließlich lachte ihr Gegenüber belustigt auf. Seine raue und doch so melodiös angenehme Stimme jagte ihr dabei einen Schauer über den Rücken.
,,Sie besitzen eine außerordentliche Dreistigkeit, Miss...?", schmunzelte er, legte die Zeitung beiseite, nahm einen Schluck Kaffee und sah sie abwartend an.
,,Meyland", antwortete sie ihm.
,,Amelie Meyland. Und mit wem habe ich die Ehre?"
Eine ausgesprochen seltsame Frage, wenn man eigentlich genau wusste mit wem man es zu tun hatte. Selbst ihr Gegenüber schien verwundert darüber zu sein und hob überrascht eine Augenbraue. Doch er überspielte seine Verblüffung geschickt mit einem leicht amüsiertem Räuspern.
,,Jona, Jona Anderson", stellte er sich unnötigerweise vor.
Augenblicklich fiel ihr die Kinnlade herunter. Es stimmte also wirklich.
Es gab ihn tatsächlich, Jona Anderson, den milliardenschweren CEO von Silvers.
Sie hatte zwar zuvor schon immer gewusst, dass es ihn dort draußen irgendwo gab, aber es war doch nochmal etwas ganz anderes ihm von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Sie zweifelte immer Sachen oder Gerüchte an, solange sie sie selbst nie zu Gesicht bekommen hatte. Und nun saß sie ihm also gegenüber und sie stellte fest, dass jede Bemerkung über ihn mindestens einen Funken Wahrheit besaß.

Er war groß, seine Schultern breit und durchtrainiert, das schneeweiße Hemd spannte ihm unter dem tiefschwarzen und gewiss maßgeschneiderten Sakko ein wenig um die Brust, das etwas längere blonde Haar trug er zurück gegelt. Allgemein schien er besonders vornehm gekleidet zu sein, was man von ihr, in ihrer braunen Lederjacke, wohl kaum behaupten konnte.
Seine Lippen glänzten in einem verführerischen Rotton unter der perfekten Nase. Die Kieferpartien waren markant aber keineswegs zu dominant und die Wangen ein klein wenig höher angesetzt. Die dunklen Augenbrauen waren von Natur aus wunderbar geschwungen und überhaupt nicht buschig, dafür waren die Wimpern umso dichter und voller. Jedes Mädchen wäre blass vor Neid geworden. Sein Lächeln schließlich war aber so viel mehr als nur charmant wie all die anderen es ihr zuvor beschrieben hatten. Amelie meinte darin die laue Frühlingssonne zu sehen, als er sie amüsiert anlächelte.

,,Also, was verschafft mir die Ehre?" Erwartungsvoll lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, wobei sich das Sakko etwas um seine Oberarme spannte. Er war athletisch, aber keinesfalls zu übertrieben muskulös.
,,Na, ich dachte mir, Sie sind allein, ich bin allein und da könnten wir uns vielleicht zusammensetzen, um nicht ganz so allein zu sein", entgegnete sie lächelnd, deutete dabei zwischen ihnen beiden hin und her und faltete die Hände vor sich auf der Tischplatte zusammen.
,,Äh, okay...Aber...Weshalb sind Sie wirklich hier?", fragte er sie und runzelte die Stirn.
,,Nur zum Plausch", schwor sie, hatte dabei aber ganz andere Absichten im Kopf.
,,Naja, wollen Sie sich dann nicht wenigstens noch etwas zum Trinken kommen lassen? Ich meine...Deshalb ist man doch in einem Café oder?"
Amelie legte den Kopf schief, sah ihn eine Weile fragend an, nickte dann aber schließlich.
Anderson lachte, hob die Hand und winkte den Kellner herbei, der hinter der Theke stand und Gläser neu aufpolierte. Sofort eilte der Mann im schicken Dienstfrack herbei und blickte seinen Gast aufmerksam an.
,,Also, was wollen Sie?", fragte Anderson sie. ,,Tee? Kaffee?"
,,Ich lass mich überraschen", sprach sie den Kellner an, der sie daraufhin nur aus verwirrten Augen anblinzelte. Anderson lachte laut.
,,Na, Sie haben die Dame doch gehört. Überrascht sie!", sagte er und scheuchte den sichtlich irritierten Mann wieder davon.

,,Außergewöhnlich", gab ihr Gegenüber schmunzelnd von sich, was sie nur schräg lächeln ließ.
,,Ich kann mich eben nie entscheiden, was ich will", zuckte sie mit den Schultern.
,,Sagen Sie, ist das bei den Männern auch so?" Dabei blickte er auf ihre ineinander verschränkten Finger.
,,Was? Nein! Ich bin doch erst vierundzwanzig! Okay, bald fünfundzwanzig, aber da lass ich mich doch noch nicht an irgendjemanden binden!", rief sie aufgewühlt, woraufhin ihr Gegenüber nur wieder amüsiert das Lachen begann.
,,Ich mag Sie", sagte er dann, was Amelie geschmeichelt erröten ließ.
,,Sie scheinen mir sehr selbstbewusst zu sein und doch zugleich wieder sehr unsicher."
Es traf alles auf den Punkt.
,,Jedoch bin ich schon sehr verwundert, dass Sie weder einen Mann noch einen Freund haben, bei dieser von Natur aus wunderschönen Person."
Sie wurde noch röter und abermals lachte ihr Gegenüber.
,,Jetzt haben Sie sich tatsächlich verraten!"
Amelie horchte auf.
Würde er sie nun wieder fortschicken oder gar selbst gehen? Jetzt, wo er wusste, dass sie nur wieder eine der lästigen Journalisten war.

,,Sie haben also noch nicht einmal einen Freund. Jede hätte spätestens jetzt angefangen von ihrer Liebe zu schwärmen, zumindest, wenn sie treu zueinander wären. Doch was soll's...", seufzte er stattdessen. ,,Ich bin ja zurzeit auch wieder allein. Meine letzte Freundin war eine schreckliche Person. Anhänglich, egoistisch, selbstverliebt und nur auf das Geld aus. Eine ausgesprochen gierige und auch -Pardon- ziemlich notgeile Frau."

Yes, die erste brauchbare Information über die sich die Magazine die Mäuler zerreißen können, dachte sie im Stillen und lächelte heimlich in sich hinein. Die erste Schlagzeile: Jona Andersons letzte Beziehung war ein Schuss in den Ofen oder so ähnlich...

,,Was soll man da schon sagen...Es war gewiss die Falsche mit dem falschen Namen", sagte sie und er als Mann würde ihre weibliche Meinung schon akzeptieren, vor allem, nach dem, was er ihr über seine Ex erzählt und welche Worte er dabei benutzt hatte.
Jona Anderson nickte.
,,Ich werde nie wieder auf eine schwarzhaarige Frau mit dem Namen Chloe reinfallen", murmelte er.
,,Schwarz ist ein Synonym für Verdammnis."
Diese Chloe musste ihn wirklich sehr verletzt haben, so wie er über sie sprach. Und ganz neben bei: Sie hatte jetzt schon einen Namen!
,,Doch Sie haben wunderbar blondes Haar, Miss Meyland. Es gleicht der Farbe des Lichts."
Die nächste Schmeichelei in so kurzer Zeit, bemerkte Amelie. Sie sollte vielleicht nicht allzu lange mit ihm am selben Tisch sitzen.
Er war immerhin zurzeit Single. Sehr gefährlich.

Der Kellner von vorhin kam zurück und platzierte eine Tasse Tee vor ihr. Es war Schwarztee - Earl Grey wohlgemerkt -, der so fein duftete, dass ihr Herz dabei vor Freude aufging. Sie liebte diesen Tee und es war erst das zweite Mal, dass jemand genau ihren Geschmack traf.
,,Dankeschön. Das ist genau das Richtige", lobt sie den Mann, der ihr daraufhin nur ein kurzes Lächeln schenkte.
,,Harry ist ein sehr beflissener Mann mit gutem Auge", meinte Anderson, als er sah wie sie sich freudig über ihren Tee hermachte.
,,Sie sind Engländerin?"
,,Oxford", nickte Amelie stolz.
,,Da haben wir ja etwas gemeinsam", lächelte Anderson und nahm einen Schluck von seinem Kaffee, der bestimmt schon kalt sein musste.
,,Sie sind auch Engländer?", fragte sie ihn verblüfft.
,,Durch und durch. Nur mein Vater brachte uns alle nach Amerika."
,,Bei mir war es meine Mutter. Sie war britische Meisterschneiderin, bis ihr die Lust verging und sie nach etwas völlig Neuem suchte. Unser Weg brachte uns schließlich nach New York. Mein Vater musste mit seiner ganzen Werkstatt umziehen. Aber was soll's, solange Mum glücklich war", zuckte sie mit den Schultern.

Ihr Gespräch verlief ja fabelhaft, auch wenn sie mehr über sich selbst erzählte als Anderson über sich. Doch sie war näher an einer Story dran als all die anderen vor ihr. Dabei war das Ganze doch so einfach!

,,Meine Mutter war mit unserem Umzug nicht so zufrieden. Sie musste schließlich ihre geliebte Heimat verlassen, das Anwesen in Cornwall. Noch heute vermisst sie dieses Haus, das sie gelegentlich als Ferienhaus ab und zu mal bewohnen kann. Doch das Band zwischen meinen Eltern ist stärker als das zwischen meiner Mutter und ihrer Heimat. Außerdem muss sie ja unbedingt sehen wie ihre Kinder groß werden", lachte Anderson und blickte sie aus munteren Augen an, das kräftige Moosgrün funkelte ihr schelmisch entgegen. Sie konnte nicht anders als in sein Lachen mit einzusteigen, das in ihren Ohren so herrlich klang.

,,Ich will Sie ja wirklich nicht enttäuschen und alleine zurücklassen, Miss Meyland, unser kleiner Plausch hat mir auch sehr gefallen, aber ich muss leider aufbrechen. Selbst ein Termin dürfte wohl kaum eine Entschuldigung darstellen. Jedoch würde ich Sie gerne auf ihren Earl Grey einladen, wenn Sie gestatten", sagte er dann schließlich und Amelie spürte so etwas wie Enttäuschung in ihrer Brust aufkeimen, denn ihr kleiner Plausch hatte auch ihr wirkich sehr gut gefallen.
,,Das ist wirklich sehr Schade, Mister Anderson. Doch ich werde Sie gehen lassen, wenn Sie einen Termin haben. Und ihre Einladung nehme ich selbstverständlich gerne an, denn, wenn eine Dame schon eingeladen wird, so sollte sie es auch nicht ausschlagen", erwiderte sie.
,,Da sind wir ja ganz einer Meinung", zwinkerte Anderson ihr zu und tippte sich an den imaginären Hut.

Gleich darauf erhob er sich, ging zur Theke, um zu bezahlen und schnappte sich auf halbem Rückweg seinen grauen Mantel, den er sich zugleich überzog. Jona Anderson war wirklich eine große Person, natürlich nicht riesig, aber allemal größer als sie selbst. Seine Statur war im Gesamtbild tatsächlich muskulös aber trotzdem noch fein anzusehen. Er war eben ein richtiger Mann, vielleicht sogar auch ein Prinz wie aus dem Bilderbuche. Amelie lächelte bei diesen Gedanken.

Ein letztes Mal kam er an den Tisch zurück, wo sie noch immer saß und ihn beobachtete.
,,Es war mir wirklich eine Freude, Miss Meyland", sagte er, nahm ihr zierliche Hand in seine schlanke und vollführte einen dieser formellen Handküsse.
Sie fühlte sich sehr geschmeichelt, als er schließlich das Café verließ. Und da fielen ihr erst die teuren Oxfordschuhe aus feinstem Leder an seinen Füßen auf. Doch das, was wirklich hängen blieb war der kostspielige Mantel aus grauem Stoff, der sich perfekt an seine breiten Schultern schmiegte.

Das krasse Gegenteil zu ihrer braunen Lederjacke.

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