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Emma
Während ich konzentriert auf den PC-Bildschirm starre, nippe ich an meinem Kaffe und trage die kommenden Termine meines Chefs Kane Benxton ein.
Er ist ein erfolgreicher Unternehmer. Das Hauptgebiet seiner Firma ist Wohltätigkeitseinrichtungen und Events für die Mitbewohner unserer Großstadt Honala.
Und wie es so ist, bin ich seit glatten 3 Jahren seine Assistentin und begleite ihn zu all seinen Events.
Ich halte mich immer im Schatten auf und leite alles im Stillen. Ich würde mir zwar gerne eine entspanntere Arbeit suchen, da ich kaum Freizeit habe aber ich brauche das Geld zum Leben und um die Krankenhauskosten meiner Mutter zu decken.
Sie hatte vor 4 Jahren einen schrecklichen Unfall wo auch mein Vater starb. Seit dem liegt sie im Koma aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie eines Tages wieder aufwachen könnte.
Mr. Benxton macht es auch nicht besser. Er ist verdammt launisch und wenn man die anderen Mitarbeiter fragen würde, dann würden sie sicher auch sagen, dass er auch verdammt prahlend ist, was sein Vermögen angeht.
Mir kann es egal sein, so lange ich für die Behandlung meiner Mutter zahlen kann.
"Miss Winston?", "Hmm? Ja?", gebe ich als Zeichen, dass ich Lina gehört habe. Sie ist eine unserer Praktikanten und arbeitet unter meiner Aufsicht.
Schnell tippe ich die letzten Daten in den Kalender und hebe meinen Blick. „Was haben sie denn?“
„Mr. Benxton schickt die ganze Zeit diese Blondine mit seiner Tasse hin und her. Sie ist schon ganz außer Atem.“, ich seufze.
Mr. Benxton schont uns mal wieder gar nicht. Hat er wieder schlechte Laune? „Lina sie können sich wieder an ihren Platz begeben.
Sie haben für heute schon fast alle Aufgaben erledigt und ihre letzte sollte auch nicht mehr so viel Zeit in Anspruch nehmen.“
Lina nickt und eilt zurück an ihren Arbeitsplatz. Schnell speichere ich noch alles ab und verlasse mein Büro.
„Hey, Juliana!“, die Blondine bleibt stehen und dreht ihren Kopf zu mir. „Was gibt es denn Emma?“
Ich trete an ihre Seite und nehme ihr die Tasse ab. „Ich kümmere mich darum. Arbeite ruhig weiter ich bin eh schon fast fertig und weiß ganz genau, welche Art von Kaffee er will.“
Dankbar lächelt sie mir entgegen und wenig später stehe ich dem Kaffeeautomaten gegenüber.
Halbe Tasse Kaffee, ein Löffel Zucker und auffüllen mit Milch. Perfekt.
Schnellen Schrittes eile ich zu Mr. Benxtons Büro und klopfe mit meiner freien Hand an.
"Frau Hartand? Na hoffentlich haben sie jetzt den richtigen Kaffee!", "Nein, Mr. Benxton. Ich bin es. Ich habe Frau Hartand ihre Tasse abgenommen und den Kaffee zubereitet."
"Ah, Frau Winston. Kommen sie rein.", Ich trete in sein Büro und Moschusduft nimmt all meine Sinne ein. Herrlich, ich liebe diesen Duft.
Hinter mir schließe ich die Tür und trete näher an Mr. Benxton's Schreibtisch. "Hier ist ihr Kaffee.", mit einem Lächeln nimmt er mir seine Tasse ab und nimmt einen Schluck.
"Sie haben wirklich ein Händchen für Kaffee. Das meine ich nicht abwertend, Miss Winston."
"Danke. Ich habe ihren Terminkalender fertig, soll ich Ihnen den Plan einmal rüber mailn, damit sie rüberlesen können?", es ist zwar nur eine Routinefrage und ich könnte sie weglassen, aber man weiß ja nie.
"Nein, schon gut. Sie arbeiten schon seit ihrem ersten Tag fehlerfrei und selbst wenn mal etwas nicht nach Plan läuft, finden sie eine Lösung.
Haben sie nach Dienstschluss kurz Zeit? Ich müsste mit Ihnen reden.", "Nicht wirklich. Ich habe es eilig noch wohin zu kommen, ich muss etwas wichtiges regeln.
Können wir das Gespräch auf morgen verschieben? Ich könnte eine halbe Stunde vor Dienstbeginn da sein."
Mr. Benxton legt sein Bein über sein anderes und lehnt sich in seinem Stuhl zurück.
Der Anzug betont seinen durchtrainierten Körper wie sonst auch perfekt aber ich richte gekonnt meinen Blick auf sein Gesicht.
Ich arbeite hier, um meine Mutter behandeln lassen zu können und um vernünftig leben zu können. Ich habe keine Zeit für solche Fantasien.
"Ja, dass sollte gehen. Dann kommen sie morgen eine halbe Stunde eher. Oh und bevor sie Schluss machen, könnten sie noch im Kalender nachschauen ob morgen gegen 20 Uhr ein Dienstessen im Diamond für 3 Personen möglich ist?"
"Natürlich, ich teile Ihnen dann mit ob es einrichtbar ist. Haben sie sonst noch etwas?"
"An sich nicht. Nur, sie kommen bei dem Dienstessen mit. Haben sie einen schönen Feierabend Miss Winston und danke für den Kaffee."
"Auf Wiedersehen.", Im nächsten Moment sitze ich auch schon wieder auf meinem Stuhl in meinem Büro und überprüfe den Terminkalender.
Wieso so kurzfristig ein Dienstessen? Naja, kann mir eigentlich ja auch egal sein.
Dachte ich zumindestens.....