꧁ᴘʀᴏʟᴏɢ꧂
5 Jahre zuvor [ 18. August.2014 ]
20 Uhr abends.
Noch immer keine Spur von Nayara.
Unser Papá hat sich vor einer Viertelstunde auf den Weg zum Haus von Elena gemacht.
Nayara hätte sich schon seit eineinhalb Stunden auf den Weg nachhause machen sollen. Doch unüblich für sie, hat sie das anscheinend nicht getan.
Dann ist der Anruf gekommen.
Papá hat angerufen und der Schock, Nayara hat schon vor zwei Stunden Elenas Haus verlassen. Es hat sich angefühlt, als hätte mir jemand ein Messer ins Herz gebohrt.
Wo bleibt sie, denn dann ?
Wir alle haben es in dem Moment gewusst, ihr muss etwas zugestoßen sein!
Sie würde nie von zuhaue weglaufen, sie hätte keinen Grund. Bei uns herrscht daheim der reinste Frieden, keine Streitereien und man kann sich nur geborgen fühlen.
Sofort habe ich zu meiner Mamá geblickt, während wir beide in Tränen ausgebrochen sind. Dieses Abends hat mein Papá sofort die Polizei verständigt und, die hat sich auch sofort auf die Suche begeben.
Elena, die beste Freundin meiner Schwester, hat damals mit ihren Schuldgefühlen zu ringen gehabt. Auch ihre Eltern haben sich für verantwortlich gehalten.
Wir haben ihnen immer zugesprochen, dass sie keinerlei Schuld an ihrem Verschwinden haben. Ja, sie sind die letzten gewesen, die Nayara zu Gesicht bekommen haben, doch wer hätte mit so einem Vorfall gerechnet.
Die nächsten Tage habe ich bei ihnen oder sie bei uns übernachtet. Wir alle sind täglich mit dem Gefühl aufgestanden, Nayara aufzufinden.
Die Polizei hat sämtliches, was in ihrer Macht gestanden ist, versucht um meine Schwester ausfindig zu machen. Die Polizei samt meiner Familie und Elenas Familie haben innerhalb unserer Heimatstadt Chinchón und außerhalb von Madrid nach ihr gesucht.
Nachdem nach zwei Wochen noch immer jegliche Spur von ihr gefehlt hat, hat man die Suche in ganz Spanien eingeleitet.
Fahndungsplakate sind in ganz Spanien aufgehängt worden und jeder Sender hat darüber gesprochen.
Nach wenigen Woche hat die Nachricht auch die weiteren Länder und Kontinente erreicht.
Die ganze Welt ist in einen Schockzustand verfallen und auf Facebook haben meine Eltern und ich mitbekommen, wie Leute sämtlicher Kultur uns bei der Suche versucht haben zu helfen und die Nachrichten verbreitet.
Die Hoffnung und Intention dahinter, ist klar gewesen, jeder hat sich danach ersehnt sie, womöglich irgendwo, wohlauf und lebendig aufzufinden. Doch jeglicher Optimismus ist vergebens geblieben. Nayara hat stets, als vermisst gegolten.
Seit diesem Zwischenfall sind heute 5 Jahre vergangen. 5 schmerzhafte Jahre mit Hoffnung und Zuversicht. Wir haben diese zwei Aspekte nie aufgegeben. Eines Tages würden man sie auffinden und sie würde wieder nachhause kommen. Diese Worte sind uns allen täglich in den Sinn gekommen und diese haben uns auch, daran gehindert den Glauben aufzugeben. Doch heute ist für mich die Welt erneut zerbrochen, als mir meine Eltern beim Frühstück schwersten Herzens mitgeteilt haben, die Fahndung einzustellen.
Sie haben gesagt ich wäre jetzt 16 und ich müsse anfangen mein Leben fortzusetzen ohne Trauer, dafür mit der reinster Fröhlichkeit.
So unverständlich diese Worte für so manchen wirken können, kann ich meine Eltern auch verstehen. Die letzten Jahre haben wir alle in Trauer und Hoffnung gelebt, doch solch ein Leben kann man nicht auf ewig führen.
Aber ich bin noch nicht bereit die Zuversicht zu verlieren. Jetzt nicht und werde es auch nie sein. Mein inneres Gefühl befiehlt mir nicht aufzugeben und sie noch finden zu können.