Kapitel 1
Wütend schmiss ich die Tür hinter mir zu. Ich konnte das alles nicht mehr. Nein ich wollte das nicht mehr. Jeden einzelnen Tag zerbreche ich mir darüber den Kopf und überlege mir was mit mir geschehen wird, was aus meinem Leben wird. Aber keiner außer mir selbst wird mir diese Fragen je beantworten können. Ich setzte mich auf mein Bett das in meinem Zimmer vor dem Fenster stand, genau das Fenster durch das ich die ganze Straße überblicken konnte. Und da sah ich es wieder. Der schwarze Transporter der das Schicksal eines anderen Menschens in diesem Land besiegelte. Heute waren es die Smiths die ein anderes Mitglied ihrer Familie freigeben mussten. Zwischen 17 und 25 Jahren konnte nur eine einzige Person in diesem Haus sein. Der älteste Sohn, ich glaube er hieß Julien und war um die 19. Gerade mal ein Jahr jünger als ich und trotzdem wird er ab jetzt sein eigenes kleines Leben haben.
Das war das erste mal das ich eine Abholung mit ansehen konnte sonst war ich nie in der nähe gewesen. Auch meine Freunde von denen die meisten es schon hinter sich hatten sprachen ungern darüber. Ich glaube gerade deshalb hatte ich es mir so brutal vorgestellt, aber das was ich vor dem Haus der Nachbarn sah war mehr als Zivilisiert. Sie geben Julien zeit sich zu verabschieden, seine Sachen die ihm lieb waren in einen Koffer zu packen und mitzunehmen. Alle lächelten dabei und keiner war grob zu dem noch so jungen Julien.
Trotzdem habe ich angst, Angst vor all dem. Ich bin mehr als zufrieden mit dem Leben das ich gerade habe. Ich habe einen mehr als gutbezahlten Job und habe Chancen eine der Führungspositionen zu bekommen. Diese Ganze Sache würde mich nur komplett durcheinander bringen. Es würde alles auf den Kopf stellen. Ich müsste von einen auf den anderen Tag mit einem wildfremden im gleichen Haus leben müssen, wir müssten uns kennenlernen und bekämen gerade mal zwei Monate zeit bevor wir heiraten müssten. Und genau davor habe ich Angst. Und genau dafür könnte ich dieses Land verfluchen und dieses dämliche gesetzt dass besagt dass jeder der nicht bevor er abgeholt wird geheiratet hat, vom Staat verheiratet wird.