Kapitel - Unglück
Wieder einmal hatte ich zu viel getrunken. Ich war in irgendeinem Park irgendwo auf den Straßen New Yorks. Ich machte das immer, wenn es mir nicht gut ging. Ich verließ meine Wohnung, ging raus, besorgte mir von irgendwo Alkohol und betrank mich an irgendwelchen Orten. Dieses Mal hatte ich mich für einen Park in der Nähe meiner Wohnung entschieden. Eigentlich sollte ich nach Hause gehen, denn ich war schon voll bis zum geht nicht mehr, aber das Gehen viel mir momentan nicht wirklich leicht. Ich sah alles doppelt, es wäre komisch, wenn nicht, denn ich hatte zwei Flaschen Bier und eine ganze Flasche Vodka getrunken und nebenbei erwähnt: ich vertrage keinen Alkohol zwei Gläser Whiskey reichen und ich bin weg innerhalb weniger Sekunden.
Nach ungefähr zehn Minuten entschied ich mich dazu aufzustehen, um nach Hause zu gehen, immerhin konnte ich nicht auf der Bank schlafen, ich würde erfrieren. Ich raffte mich auf und versuchte in halbwegs geraden Linien zu gehen. Ich schaffte es irgendwie noch wie ein normaler Mensch zu gehen, ich stoppte aber als ich komische Laute aus einer Gasse hörte. Ich drehte mich in die Richtung ging auf die Laute zu. Alles in mir schrie mich an sofort umzudrehen und das Weite suchen weit weg von diesen Lauten, die sich mittlerweile als Stimmen herausgestellt hatten, aber irgendwas in mir wollte nicht umdrehen, da war etwas, das mich anzog. Ich näherte mich der Stimmen, hielt aber an als ich die Personen sehen konnte, ich versteckte mich hinter einer Tonne, um deren Gespräch zu hören. Jeder noch halbwegs normale Mensch hätte das Weite gesucht und sich nicht darin involviert, aber anscheinend war ich alles andere als normal, denn ich rannte nicht, nein, ich saß wie ein Idiot hinter eine Tonne und belauschte etwas, das mich nichts anging.
Ich konzentrierte mich auf die Stimmen. „Hast du das Geld?” fragte eine männliche Stimme. „Nein, ich brauche noch etwas länger Zeit. Ein Tag reicht mir vollkommen aus und ihr bekommt es morgen. Ich schwöre es.” antwortete eine andere, ebenfalls männliche Stimme, ängstliche Stimme. „Heute war deine letzte Chance. Du hattest genug extra Tage. Die Frist endet heute endgültig. Es sei dem mein sehr liebenswürdiger Boss, hat Gnade mit dir. Boss, was meinst du sollen wir mit ihm machen?” sagte wieder eine andere Stimme. Man konnte raushören, dass er das „Liebenswürdig” sarkastisch gemeint hat. „Mmh.... Ich weiß nicht wir könnten ihm eine letzte Chance geben...” meinte er, anscheinend war er der Boss, das erkannte ich an den dominanten Ton in seiner Stimme. Uff zum Glück wird der arme Kerl das überleben. „Neeee war nur ein Scherz, bringt ihn um. Niemand der mir Geld schuldet kommt so leicht davon.” änderte er plötzlich seine Meinung und bevor ich überhaupt realisieren konnte was da abging hörte ich ein sehr lauten Knall. Ein Schuss. Es wurde auf etwas geschossen! Oder besser gesagt auf jemanden.... Ich realisierte was da gerade passiert ist und auf einmal war mein Rausch wie verschwunden. Ich war wieder bei Sinnen. Ich stand vom Boden auf und rannte los. So schnell ich konnte. Würde mich mein alter Sportlehrer jetzt sehen wäre er bestimmt stolz auf mich, wie schade, dass ich die High-School vor zwei Jahren abgeschlossen habe.
Ich rannte weiter, bis ich wegen einer Lücke stolperte und mit einem lauten Knall hinfiel. „Wer ist da!” rief jemand. „Da war jemand schnappt ihn euch!” befahl jemand. Ich raffte mich auf und lief weiter, aber diesmal nicht so schnell wie davor, weil ich mir beim Sturz mein Knöchel verletzt hatte. Ich war fast aus der Gasse, als auf einmal eine Person vor mir auftauchte und mich daran hindert weiterzulaufen. „Na wo wollen wir denn hin?” fragte mich der Mann belustigt. „Bitte lass mich gehen.” sagte ich und versuchte zu fliehen, aber er hatte mich im Griff. Ich versuchte mich loszureißen, doch er war stärker als ich, was es mir unmöglich macht zu fliehen. „Das hättest du wohl gern. Du bleibst schön hier, bis entschieden wird was mit dir passieren wird.” Ich hörte hinter mich hastige Schritte, die immer näherkamen, und letztendlich stoppten sie hinter mir. „Ach zum Glück hast du ihn gefangen Matt.” sagte jemand, dessen Stimme ich von vorhin erkannte. „Du bist so ein Idiot, wir sagen doch keine echten Namen während wir im Dienst sind! Die Gefahr, dass wir erwischt werden zu hoch.” fauchte ihn Matt an „Tut mir leid, ich muss mich noch daran gewöhnen.” entschuldigte er sich und klang nicht mal halb so angsteinflößend wie davor. „Ist okay, schau, dass das das letzte Mal war, dass das passiert. Wo sind Boss und W?” fragte er. W? Wer ist das jetzt schon wieder? Oh ja, stimmt sie waren zu viert, obwohl jetzt sind sie zu dritt, der andere wurde ja umgebracht. „Du kennst sie ja. Sie wollen immer einen Auftritt auflegen. Vor allem Boss.” sagte Matt. Auf einmal hörte ich eine tiefe Stimme, die mich erschaudern ließ. „Na wenn haben wir denn da, dachtest wohl du könntest uns belauschen und einfach damit durchkommen.” Matt drehte mich um, sodass ich den anderen ins Gesicht schauen konnte, und hielt meine arme hinter meinem Rücken fest.
Ich erkannte sofort, wer von denen der sogenannte Boss, war. Er hatte eine dominante, aber dennoch anziehende Ausstrahlung, eigentlich sollte ich Angst haben, aber irgendwas an ihm ließ mich sicher fühlen. Er war schön. Sehr schön. Unbeschreiblich schön. Er war groß. Um die 1,90m. Ich dagegen war ein Zwerg mit meinen 1,70m. Er hatte schwarze Haare, die seine blaue Augen in den Vordergrund brachten. Sein Gesicht war makellos, seine Wangenknochen waren an der perfekten Stelle und seine Kieferkanten waren Messerscharf und ich hatte das Gefühl, dass man sich locker an denen schneiden könnte. Für jeden der es noch nicht bemerkt hat: Ich bin schwul.
Ich wollte nicht aufhören ihn anzuschauen, aber ich musste außerdem war es gerade alles andere als eine passende Situation, um über ihn zu schwärmen. „Bitte lasst mich gehen. Ich werde niemanden was sagen. Ich schwöre es. Ich werde mich morgen wahrscheinlich nd mal daran erinnern, ich bin stock betrunken.” versuchte ich sie zu überzeugen, doch sie lachten mich nur aus. „Er sagt aber die Wahrheit er riecht nach Alkohol als hätte er darin gebadet.” kommentierte Matt und ich verspürte Hoffnung. Vielleicht lassen sie mich doch gehen. „Mag ja sein, aber das ist mir egal nimmt ihn und W und J ihr kümmert euch um die Leiche, ich schicke jemanden der euch abholt.” meinte der Boss und sie wollten seine Befehle befolgen, doch ich wehrte mich. „Bitte lasst mich gehen!” flehte ich sie an und in meinen Augen fingen an sich Tränen zu sammeln. „Du hättest dir das überlegen sollen, bevor du uns belauscht hast.” Matt zog mich zum Auto, doch ich wehrte mich weiterhin. Ich trat um mich herum, versuchte mich zu befreien, doch Matt war um einiges Stärker als ich. Ich wehrte mich weiter, bis mir auf einmal etwas gegen meinen Mund und meine Nase gedrückt wurde, was mich innerhalb von Sekunden dazu brachte das Bewusstsein zu verlieren.